„Was das Leben kostet“
Von Debora Levy
Atlantik Verlag, 12€
158 Seiten
ISBN 978-3-455-00892-0

Seit einigen Jahren schreibt Deborah Levy an einer Trilogie, dessen Genre sie „living autobiography“ nennt. 2015 erschien der erste Band “Was ich nicht wissen will“, in dem sie von ihrer Kindheit in Südafrika erzählt, jetzt ist der zweite Band da: “Was das Leben kostet“.

Über Trennungen und Neuanfänge haben schon viele geschrieben, aber Deborah Levy hat einen sehr besonderen Stil: lakonisch, klar, analytisch.

Sie ist fünfzig, ihre Ehe am Ende, das Zuhause verkauft. Mit ihren beiden Töchtern mietet sie sich eine Wohnung im sechsten Stock eines heruntergekommenen Wohnblocks.

Sie schafft sich ein E-Bike an, sie erledigt Klempnerarbeiten selbst, in einer blauen Handwerkerjacke über ihrem schwarzen Seidennachthemd aus der Konkursmasse ihrer Ehe und sie schreibt auf dem Balkon, bis eine Freundin ihr die winzige Gartenhütte überlässt. Zu allem Überfluss liegt auch noch ihre Mutter im Sterben.

Aber es gibt auch etwas, das ihr am Chaos, gefällt – sie nähert sich der Person an, die sie gerne wäre. Es sind schmerzhafte Einschnitte, aber eben auch ein Anlass, um ganz neu nachzudenken.

Sie denkt über Rollenbilder nach, über die Rolle der Frau. Viele moderne starke Frauen, die für alle ein Heim schaffen, fühlen sich selbst dann dort nicht zu Hause. Sie berichtet vom Erwartungsdruck, und dass Frauen nach einer Trennung mit brutalem Selbsthass reagieren. Sie bezieht sich auf Simone de Beauvoir und Marguerite Duras.

»Herausragend und wunderschön, voller Witz und rasiermesserscharfer Einsichten.« Financial Times

»Jeder Satz ein kleines Meisterwerk« The Telegraph

Mein Fazit:

 

Deborah Levy bringt auf den Punkt, was für Frauen in diesem Alter wichtig und nur allzu menschlich ist und sie fesselt mit einer beschreibend künstlerischen Sprache, die mich komplett in ihren Bann gezogen hat.


Manuela Dietzsch

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