Die Verabredung

„Die Verabredung“

von Margriet de Moor

Eine Dreiecksgeschichte

 

Als Frau und Tochter schlafen, findet der Tierarzt Vincent auf dem regennassen Gehsteig einen kleinen Taschenkalender einer unbekannten Frau. Darin steht sein eigener Name. Bereits in diesem Moment weiß er, dass die Begegnung mit der unbekannten Besitzerin des Kalenders schicksalhaft für ihn werden wird.

 

Süchtig blättert Vincent immer wieder, in jeder freien Minute, in dem Kalender. Er blättert sich das Leben dieser Frau auf, in die er sich nun, ohne sie zu kennen, verliebt. Seine Tage und Nächte drehen sich nur noch um diese fremde Frau. Die Erwartungen der persönlichen Begegnung durch einen Termin in seiner Praxis überwältigen ihn. Tatsächlich kommt die Fremde zu ihm in die Praxis, und noch am selben Tag beginnen sie ein Liebesverhältnis. Doch was verbindet die Geliebte, die schon mit siebzehn fast ihre ganze Familie verlor, mit diesem Mann? Und welche Rolle wird die alte Straße zum Meer für sie beide spielen, auf der schon so viele tödliche Unfälle geschehen sind?

Margriet de Moor erzählt die Geschichte dieser obsessiven Beziehung nicht chronologisch, sondern sie schichtet verschiedene Zeitebenen übereinander und springt im zweiten Teil häufig zwischen ihnen hin und her. „Die Verabredung“ ist ein poetischer Roman in einer geschliffenen Sprache.

Mein Fazit:

 

Ein Kunstwerk der Erzählkunst. Jeder Satz ist eine Konstruktion aus sorgfältig gewählten Wörtern. Wie bei einem Gemälde, wo man manchmal einen Schritt zurücktreten muss um das Ganze zu erkennen, so liest man auch manche Passage noch einmal, um zu verstehen. Und jeder Satz ist ein Genuss.


Manuela Dietzsch

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