Das wirkliche Leben
von Adeline Dieudonné
dtv Verlag, 18 €
240 Seiten
ISBN: 978-3-423-28213-0

Dieses Buch ist das Romandebüt der Autorin – eine Tatsache, die mich genauso wie das Buch selbst umgehauen hat! Die Sprache in dem Buch ist so derb, ungeschönt und doch so kindlich ehrlich, dass jeder Satz wie eine Nadel unter die Haut geht. Adeline Dieudonné weiß den Leser zu packen. Es gibt zahlreiche Passagen, die nichts für Zartbesaitete sind.

 

Es geht um ein namenloses zehnjähriges Mädchen, das mit ihrem jüngeren Bruder und der “Amöbe” – ihrer Mutter – unter der gewalttätigen Fuchtel ihres Vaters lebt und leidet. Dieser verliert regelmäßig wegen Nichtigkeiten die Nerven, ist besessen von TV, Whisky und vor allem dem Rausch der Jagd.

 

In diesem Sommer ist der einzige Lichtblick das Lachen ihres kleinen Bruders Gilles, bis eines Abends vor ihren Augen eine Tragödie passiert. Nichts ist mehr wie zuvor. Mit der Kraft und Intelligenz einer mutigen Kämpferin setzt das Mädchen alles daran, sich und ihren Bruder vor dem väterlichen Einfluss zu retten. Von Sommer zu Sommer spürt sie jedoch immer deutlicher, dass sie selbst die Zukunft in sich trägt, wird immer selbstbewusster – ihr Körper aber auch immer weiblicher, sodass sie zusehends ins Visier ihres Vaters gerät.

Mein Fazit:

 

Sprachgewaltig, derb und sehr brutal – das Buch ist nichts für jeden, aber wer darin eintauchen kann, wird es verschlingen! Dieser Roman geht definitiv unter die Haut und lässt einen nicht so schnell wieder los.


Manuela Dietzsch

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